Hans-Czermak-Gasse 2022 nach dem Umbau als Hauptstraße B

Ersten 300 Meter Hochleistungsstraße ohne Bürgerbeteiligung bringen befürchtete Bodenversiegelung

Im Juni 2021 wurde der Bau des ersten Stücks der Hochleistungsstrasse B232 in der Hans-Czermak-Gasse beschlossen. Im Herbst fuhren die Bagger auf und die nächsten 300 Meter der Hochleistungsstrasse B232 als Vorrangstraße „zur Beschleunigung des Durchzugsverkehrs“ wurden gebaut.

„Die Stadt Wien will eine Straße bauen, um eine andere zu entlasten. Das ist wie einen Rausch mit Alkohol zu bekämpfen: eine Schnapsidee.

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Nachher
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Das Ergebnis des Ausbaus der Hans-Czermak-Gasse wirkt auf den ersten Blick nicht dramatisch, hat aber aus Sicht der Bürgerinitiative Licht und Schatten.

  • positiv ist zu erwähnen, dass der Ausbau nicht vierspurig erfolgt, wie zwei Drittel der anderen Hauptstraßen B in Florisdorf. Was aber nicht heisst, das die derzeitigen Parkstreifen an beiden Seiten in Zukunft nicht in Fahrstreifen umgewandelt werden können.
  • positiv sind grundsätzlich auch die beiden Radwege, die für Radfahrende aufgrund von Tempo 50 km/h in der Hans-Czermak-Gasse aus Sicherheitsgründen notwendig sind.
  • negativ ist ganz klar die zusätzliche Bodenversiegelung von rund 2.600 m2 durch Fahrbahnverbreiterung, zusätzlich asphaltierte Parkplätze, Radwege und Gehsteig. Es hat sich gezeigt, dass die im Flächenwidmungsplan gewidmeten 24 Meter in der ganzen Breite ausgenutzt wurden, obwohl mit kluger Planung auch weniger Fläche versiegelt hätte werden können.
  • negativ ist die fehlende Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 km/h in der Hans-Czermak-Gasse – eine Einladung zum Rasen in einer Wohngegend.
  • negativ ist auch die fehlende Einbeziehung der Anrainer und Anrainerinnen in die Planungen. Somit ist klar, dass die Wiener Stadtregierung ihr eigenes Koalitionsabkommen nicht ernst nimmt.

„Wir legen Wert auf die verstärkte Einbindung von zivilgesellschaftlichen Initiativen“

Wiener Stadtregierung, Koalitionsabkommen S.102

Mit einer intelligenteren Planung unter Einbeziehung der Anrainerinnen und Anrainer hätte ein Umbau der Hans-Czermak-Gasse als Anliegerstrasse gut funktionieren können. Jetzt ist es ein erster Ausbau als Hochleistungsstrasse (Hauptstraße B). Dass die Stadt Wien über die Bedenken und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger mit der Asphaltwalze drüberfährt, zeigt sich auch bei der vierspurigen Autobahnspange Aspern.

Als Bürgerinitiative werden wir uns auch weiterhin als Bürgerinnen und Bürger Floridsdorfs für die Naherholungsgebiet und gegen den Bau der vierspurigen Hochleistungsstraße B232 einsetzen. Darum bleiben unsere Forderungen weiterhin aufrecht: 1-2-3 und die B232 ist vorbei.