2023 startet mit einer Winterhitzewelle

+20 Grad am Neujahrstag: warum es einen Klima-Highway braucht!

Warum braucht es überhaupt einen Klima-Highway statt einer vierspurigen Hochleistungsstraße B232? Der wärmste Jahresstart in Österreich seit Messbeginn mit +20 Grad in Puchberg am Schneeberg lässt erahnen, das ist nicht normal. Die „Winter-Hitzewelle“ 2023 in Österreich zeigt – es braucht dringend mehr Klimaschutz!

Die Klimakrise hat dazu geführt, dass die Temperaturen im Winter immer häufiger ansteigen. Während es in der Vergangenheit durchaus möglich war, dass es im Winter gelegentlich milde Temperaturen gab, ist es heute viel häufiger der Fall. Die Durchschnittstemperatur in Österreich ist jetzt schon um zwei Grad über den langjährigen Durchschnitt. Das bedeutet, dass die Winter in Zukunft wahrscheinlich noch milder werden, und in Wien im wahrsten Sinne des Wortes nur noch „Schnee von gestern“ sein wird.

„Österreich ist doppelt so stark von der Klimakrise betroffen wie der globale Mittel. Wir haben jetzt schon +2 Grad“

Marcus Wadsak

Die Klimakrise und ihre Auswirkungen

Da werden sich vielen denken – ist ja gar nicht so schlecht wenn es wärmer ist, Schnee auf der Straße beim Autofahren hab ich noch nie gebraucht, und im Sommer ist es im Freibad eh leiwand. Die Hitzewelle im Winter ist nur eine von vielen Auswirkungen des Klimawandels. Andere Auswirkungen sind zum Beispiel:

  • Der Meeresspiegel steigt, was zu Überschwemmungen führen kann
  • Dürren und Waldbrände nehmen zu
  • Extreme Wetterbedingungen wie Stürme und Regenfluten werden häufiger

Die Anzahl der Tropennächte – Nächte in denen die Lufttemperatur nicht mehr unter 20 Grad fällt – werden ohne wirksame Klimaschutzmaßnahmen in Wien von 6 Tropennächte (2007) auf 35 Tropennächte (+3 Grad) ansteigen. Die Modellberechnungen zeige, wenn wir so weitermachen wie bisher, steigt die mittlere Temperatur in Österreich um +3 Grad bis 2035 – also deutlich schneller als uns lieb ist.

Zunahme der Hitzetage in Österreich 2036-2065 Quelle: ZAMG

Keine Besserung in Sicht

Da sowohl Österreich seine Klimaschutzziele verfehlt als auch weltweit weiterhin jährlich mehr klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen werden, steuern wir immer schneller gefährlichen Klima-Kippunkten entgegen. 

CO2 Emissionen pro Kopf im Vegleich (USA, Österreich, China, Indien, Namibia) Quelle: Our World in Data

So verursachte jeder Mensch in Österreich im Durchschnitt 7 To CO2 pro Jahr – in den USA mit 14 Tonnen CO2 pro Jahr doppelt so viel, in Namibia und Indien mit weniger als 2 Tonnen CO2 pro Jahr aber nur ein Viertel von Österreich. Jede/Jeder von uns ist von der Klimakrise betroffen, und wenn wir nicht rasch gemeinsam unseren CO2-Ausstoss reduzieren, werden besonders unsere Kinder mit den Auswirkungen der Klimakrise auch in Wien wie Winterhitzewellen, Dürre, Tropennächten und Starkregenereignissen kämpfen müssen.

Wenn wir unseren Kinder ein selbstbestimmtes und gutes Leben ermöglichen wollen, dann müssen wir alle uns umstellen und beispielsweise noch mehr umweltfreundlich mobil sein. Mit mehr Öffentlichen Verkehr, mehr Radfahren und mehr Gehen im Alltag leisten wir alle einen Beitrag dazu. Ein ECHTER Klima-Highway hilft uns dabei, und da die Uhr tickt, fordern wir die BI NEIN zur B232: „ECHTER Klima-Highway JETZT!“

Oberösterreichische Nachrichten: Klima-Experte Marcus Wadsak: „Die Dramatik liegt auf der Hand“

ZAMG Klimafakten kompakt