Die Trasse der Hochleistungsstraße B232 führt durch wertvolle Grüngebiete in Floridsdorf. Was liegt näher als statt einer vierspurigen Hochleistungsstrasse einen Freizeit-Radroute zur Naherholung zu bauen?
Die Radfahrten der BI „Nein zur B232“ haben vielen Menschen gezeigt wie schön die Radstrecke im Grüngürtel zwischen dem Donaufeld und dem Marchfeldkanal (Regionalpark Drei Anger) sein kann. „Warum ist das nicht eine besser ausgebaute Radroute“ haben uns viele Teilnehmenden gefragt, und das haben wir als Auftrag genommen uns darüber gemeinsam mit der Radlobby Floridsdorf Gedanken zu machen.
Haupradverkehrsnetz der Stadt Wien
Die Stadt Wien unterscheidet im ihrem Hauptradverkehrsnetz zwischen
- Basisrouten – die wichtigen Verbindungen vergleichbar mit den Hauptstraßen B (wie der B232)
- Grundnetz – Verbindungen zwischen den Basisrouten und vergleichbar mit den Hauptstraßen A (wie beispielsweise der Leopoldauer Straße)
- Erweitertes Grundnetz – zusätzliche, bezirksinterne Verbindungen
Demnach sind die 27 Basisrouten – auch wenn der Name das nicht vermuten lässt – die wichtigsten Radwege.
Im Bereich der Freizeit-Radroute Donaufeld-Marchfeldkanal sind dies die Basisrouten entlang der U1 (Wagramer Straße-Leopoldau-Gerasdorf) entlang der Brünner Straße, der Katsushikastraße und der Angyalföldstraße sowie entlang der S-Bahn von der Bahnhaltestelle Leopoldau bis zum Siemensplatz und weiter zur Brünner Straße.
Besonders bei der letzten Basisroute ist die Routenführung südlich nicht nachvollziehbar, weil eine Routenführung nördlich in der Thayagasse direkter und schneller wäre.
Im Radverkehrs Grundnetz ist der mittlere und nördliche Streckenverlauf in einer Freizeit-Radroute Donaufeld-Marchfeldkanal schon berücksichtigt, der südliche Abschnitt im Theresa-Tauscher Park und auf der Hans-Czermak Gasse erst dann im erweiterten Grundnetz.
Fünf Maßnahmen für Freizeit-Radroute Donaufeld-Marchfeldkanal
Anstatt eine vierspurige Hochleistungsstraße durch das wertvolle Naherholungsgebiet zu bauen, reichen fünf Maßnahmen aus, um eine attraktive Freizeit-Radroute vom Donaufeld zum Regionalpark Drei Anger sowie zum Marchfeldkanal zur Naherholung zu schaffen:
- A. Lückenschluss Freizeit-Radweg Marchfeldkanal-Nikolsburger Gasse (Teil des Regionalpark Drei Anger)
- B. Neuer Schotterbelag Abschnitt Draugasse – Lavantgasse (Teil des Regionalpark Drei Anger)
- C. Neuer Radweg Verlängerung Tauschekgasse – Draugasse
- D. Beidseitig durchgehend baulich getrennte Radwege Richard-Neutra-Gasse
- E. Einmündung Theresa-Tauscher-Park in den Satzingerweg
- F. Beidseitig durchgehend baulich getrennte Radwege Hans-Czermak-Gasse (bereits umgesetzt)
- G. Neuer Geh- und Radweg Verlängerung Hans-Czermak-Gasse
- H. Neue Querung Donaufelder Straße
- I. Quartier „An der Schanze“
Sieben Radverkehrs-Verbesserungen im Umfeld
Damit man aber auch sicher und attraktiv mit dem Fahrrad zur Freizeit-Radroute Donaufeld-Marchfeldkanal kommt, braucht es auch im Umfeld Verbesserungen im Radverkehrsnetz. Diese Verbesserungen machen das Radfahren in Floridsdorf generell sicherer.
- Beidseitig Radwege Ruthner Gasse
- Einrichtungsradweg Gerasdorfer Straße Fahrtrichtung Jedlersdorf
- Radweg Thayagasse Fahrtrichtung Leopoldau
- Beidseitig Radwege Siemensstraße
- Beidseitig Radwege Leopoldauer Straße
- Beidseitig Radwege Donaufelder Straße
- Beidseitig Radwege Gerasdorfer Straße
- Beidseitig Radwege Felmayergasse / Schererstraße
- Tempo 30 km/h Dopschstraße
Die Bürgerinitiative „NEIN zur B232“ möchten mit diesem Konzept für eine Freizeit-Radroute Donaufeld-Marchfeldkanal auch eine klare Alternative zu einer vierspurigen Hochleistungsstraße vorlegen. Weil es geht auch gesünder, lebenswerter und umweltfreundlicher in Floridsdorf, wenn es heißt: „1-2-3 und die B232 ist vorbei! B232 jetzt rückwidmen“.