Bürgerinitiative radelte zum fünften Mal gegen den Bau der Hochleistungsstraße

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Bei heraufziehender Sturmfront radelten 75 besorgte Bürgerinnen und Bürger aus Floridsdorf entlang der Trasse der vierspurigen Hochleistungsstraße B232 und machten klar: soziale und leistbare Mobilität = mehr Öffis, mehr Radwege, mehr Gehwege

Bei dunklem bis wechselhaften Himmel versammelten sich 75 besorgte Brügerinnen und Bürger – vom Kleinkind bis zur Oma und vom Bauarbeiter bis zur Lehrerin – zur fünften Familien-Radfahrt der Bürgerinitiative `NEIN zur B232` am Samstag den 10. September 2022.

Dass die Politik beim Bau der Hochleistungsstrasse B232 nun auf die Salamitaktik setzt, zeigte sich gleich beim Start der Radfahrt. Im Juni 2021 wurde der Bau der B232 in der Hans-Czermak-Gasse beschlossen, im Herbst 2021 wurde die Gasse schon umgebaut. Die ersten der 300 Meter Hochleistungsstrasse B232 als Vorrangstraße „zur Beschleunigung des Durchzugsverkehrs“ ohne Bürgerbeteiligung brachte die befürchtete Bodenversiegelung.

„Der Ausbau der Hochleistungsstrasse B232 zeigt klar: Beteiligung der Anrainerinnen, Anrainer und Bewohnenden vor Ort ist ein Lippenbekenntnis.“

Bürgerinitiative „NEIN zur B232“

Die Teuerung schlägt 2022 als Folge des Erdgaskriegs in der Ukraine mit voller Wucht zu. Da sind von der Politik treffsichere Maßnahmen für Menschen mit niedrigem Einkommen gefragter denn je. Klar ist auch, dass der Bau der vierspurigen Hochleistungsstrasse B232 durch Floridsdorfer Naherholungsgebiete nicht mehr leistbare Mobilität in Floridsdorf bringt.

Wie wichtig und wertvoll die bestehenden Naherholungsgebiete sind, wurde den Teilnehmenden dann beim Zwischenstopp im Theresa-Tauscher Park nochmals in Erinnerung gerufen, weil die tolle Erholungsqualität durch den Bau einer über 20 Meter breiten Hochleistungsstraße massiv gestört würde. Beim nächsten Stopp in Neu-Leopoldau wurde klar, wie wenig durchdacht es ist, zuerst 3.000 Menschen mit „Wohnen im Grünen“ nach Neu-Leopoldau zu locken, um ihnen dann eine vierspurige Hochleistungsstraße vor die Nase zu bauen. Intelligente und soziale Stadtplanung schaut anders aus!

„Soziale Verkehrspolitik für Floridsdorf heisst: mehr Öffis, mehr Radwege, mehr Gehwege und nicht eine teure vierspurige Hochleistungsstraße nur für den Transitverkehr und Autopendelnde aus Niederösterreich“

Bürgerinitiative „NEIN zur B232“

Die Radfahrt führte mit der Regenfront im Rücken dann noch über die Petrischgasse zum Wald der jungen Wienerinnen und Wiener und weiter über die Draugasse zur Stadtwildnis Grellgasse. Zum Abschluss wartete beim Ende der Draugasse im Freien Sitzbänke und Tische, für die Kinder einen Hüpfburg, und die Familien-Radfahrt klang bei Speis und Trank – trotz kurzen Regenguss – noch lange gemütlich aus.

Dfz – Neuer Streit um den Ausbau der B232