Die Teuerung schlägt 2022 als Folge des Erdgaskriegs in der Ukraine mit voller Wucht zu. Da sind von der Politik treffsichere Maßnahmen für Menschen mit niedrigem Einkommen gefragter denn je. Klar ist auch, dass der Bau der vierspurigen Hochleistungsstrasse B232 durch Floridsdorf Naherholungsgebiete nicht mehr leistbare Mobilität in Floridsdorf bringt.
Soziale und leistbare Mobilität = mehr Öffis, mehr Radwege, mehr Gehwege
Besonders Geringverdienende sind auf leistbare Mobilität mit Öffis, Fahrrad und Gehen angewiesen. Wer mit 1.200 Euro netto im Monat auskommen muss, kann sich die durchschnittlich 538 Euro pro Monat für ein Auto nicht leisten. Das zeigt auch die Statistik: Mehr als 40 Prozent der Haushalte im unteren Einkommensviertel haben kein Auto. Darum heisst eine soziale Verkehrspolitik auch mehr in den Ausbau der Öffis, in den Radwegbau und in Grätzel-Belebung für kurze Einkaufswege zu Fuß zu investieren.
Geringverdienende sind durch die Lage der leistbaren Wohnungen an stark befahrenen Straßen noch zusätzlich betroffen. Durch die Schadstoff- und Feinstaubbelastung aus dem Auto und Lkw-Verkehr an Hochleistungsstraßen sind sie überdurchschnittlich stark von den Abgasen und Lärm des Verkehrs betroffen sind, fahren selber aber deutlich seltener mit dem Auto.
„Soziale Verkehrspolitik für Floridsdorf heisst: mehr Öffis, mehr Radwege, mehr Gehwege und nicht eine sauteure vierspurige Hochleistungsstraße für Autopendelnde aus Niederösterreich“
Bürgerinitiative „NEIN zur B232“
Nachholbedarf in Floridsdorf
Dass es beim Öffi Ausbau in Floridsdorf Nachholbedarf gibt, hat die Arbeiterkammer in einer Studie schon 2019 festgestellt. Aber auch beim Radwegebau hinkt Floridsdorf Bezirkspolitik nach. Wie die Analyse der Radlobby Floridsdorf zeigt fehlt auf 32 Kilometer Länge der Hauptstraßen in Floridsdorf ein baulich getrennter Radweg. Und auch Zu Fuß sind in vielen Bereichen in Floridsdorf die täglichen Besorgungen innerhalb von 15 Minuten nicht schaffbar – auch wenn die Wiener Stadtplanung versucht die „Stadt der kurzen Wege“ umzusetzen. Die besten Pläne und Konzepte der Stadtregierung helfen nichts, wenn der bezirkspolitische Wille fehlt. Floridsdorfs Bezirkspolitik verfolgt noch immer Verkehrskonzepte aus dem letzten Jahrtausend, und glaubt weiter den Bau der vierspurigen Hochleistungsstraße B232 durch Floridsdorfer Naherholungsgebiete vorantreiben zu müssen.
Wie unsozial die Verkehrspolitik in Floridsdorf ist, zeigt sich am Beispiel Neu-Leopoldau. Zuerst werden die Bewohnenden in Neu-Leopoldau mit leistbaren Wohnung gelockt, um Ihnen dann eine vierspurige Hochleistungsstraße mit Abgasen vor die Haustür zu bauen, anstatt das Geld in eine ordentliche Bus-Anbindung durch Neu-Leopoldau zu stecken. Dabei ist längst klar: wer soziale und leistbare Mobilität für die Floridsdorferinnen und Floridsdorfer will sagt NEIN zur B232!