Wo wir leben, wohnen und arbeiten hat einen sehr großen Einfluss darauf wie viel Verkehr entsteht und welche Verkehrsmittel wir nutzen. Ist der Supermarkt für die täglichen Besorgungen um die Ecke, dann kann ich zu Fuss einkaufen gehen. Muss ich aber ins Einkaufszentrum um Brot kaufen zu können, dann geht das meist nur mit dem Auto. Darum versucht auch die Wiener Stadtplanung das Konzept der „Stadt der kurzen Wege“ um zu setzen und Zentren zur Versorgung mit dem täglichen Bedarf wie Lebensmittel, Ärzte, möglichst in den Wohngebieten zu etablieren.
Fachkonzept „Mittelpunkte des städtischen Lebens“
Auf Basis des derzeitigen Stadtentwicklungsplans (STEP 2025) wurde im Dezember 2019 im Wiener Gemeinderat nun das Fachkonzept „Mittelpunkte des städtischen Lebens – Polyzentrales Wien“ beschlossen. Neben der Sicherung bestehender Zentren wie Großjedlersdorf oder Großfeldsiedlung sollen auch neue Quartierszentren beispielsweise im Donaufeld entstehen. Für das Stadterweiterungsgebiet Donaufeld mit den 13.000 zusätzlichen Bewohnenden macht die Entwicklung eines „Grätzel Donaufeld“ ja durchaus Sinn.
Vierspurige Hochleistungstrasse ins Grätzel Donaufeld
Im Fachkonzept wird die Öffentliche Verkehrsanbindung ins neue Grätzel Donaufeld angesprochen. Dabei wird auf die Erschließung durch die Straßenbahnlinien 25 und 26 sowie auf die geplante neue Straßenbahnachse Donaufeldtagente durch die Verlegung der Linie 25 verwiesen. Für den Fuß- und Radverkehr wird auf die Zielsetzung „Mehr Platz für Fuß und Rad“ verwiesen. Dazu soll die Verkehrsorganisation dem zunehmenden Fuß- und Radverkehr mehr Platz zur Verfügung stellen. Die bestehenden kontraproduktiven Planungen der vierspurigen Hochleistungsstrasse B232 von der Stadtgrenze ins Donaufeld werden leider nicht angesprochen.
Wer A sagt muss auch O sagen – wer eine Stadt der kurzen Wege entwickelt muss auch die vierspurige Hochleistungsstraße B232 rückwidmen!
Bürgerinitiative „Nein zur B232“
Die Bürgerinitiative „Nein zur B232“ unterstützt den Ansatz der Stadt der kurzen Wege, weil damit kein Bedarf einer vierspurigen Hochleistungsstraße B232 mehr vorhanden ist. Wer aber ein zu Fuss, mit dem Rad oder den Öffis erreichbares Grätzel Donaufeld entwickeln will, muss auch so ehrlich sein und die B232 zurückwidmen. Eine Stadt der kurzen Wege braucht keine Hochleistungsstraße zu den Einkaufszentren am Stadtrand oder ins Grätzel Donaufeld, darum fordern wir als Bürgerinitiative weiterhin „1-2-3, und die B232 ist vorbei„.
STEP Fachkonzept „Mittelpunkte des städtischen Lebens – Polyzentrales Wien“