Konzept Klima-Highway

Bürgerinitiative „NEIN zur B232“ begrüßt das Ergebnis der Verkehrsstudie und fordert nun Taten

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Die Präsentation des „Klima-Highways“ für Radverkehr und Öffis statt einer Hochleistungsstraße, ist ein Schritt in die richtige Richtung – Details sind noch offen und können weiterhin Durchzugsverkehr erzeugen

Die vierspurige Hochleistungsstraße B232 als Straßenbauprojekt aus dem letzten Jahrtausend betrifft Floridsdorfs Wohn- und Naherholungsgebiete in Stammersdorf, Leopoldau und Donaufeld. Als Bürgerinitiative „NEIN zur B232“ setzen wir uns seit Jahren gegen diese sinnlose Zerstörung der Naherholungsgebiete und Belastung der Wohngebiete mit Durchzugsverkehr ein.

Das seitens der Stadt- und Bezirkspolitik vorgestellte neue Konzept, die Hochleistungsstraße B232 in einen „Klima-Highway“ für Fahrräder und Öffis um zugestalten, wird in seinen Grundzügen als zeitgemäß und nachhaltig seitens der Bürgerinititiative „NEIN zur B232“ begrüßt.

„Wir freuen uns, dass nun – anders als noch vor einem Jahr – auch die Politik ehrlich genug ist und von einer vierspurigen Hochleistungsstraße spricht. Nach dem Dürre-Sommer und mit der Einführung des Parkpickerls in Floridsdorf war klar, dass eine Autobahn mitten durch Wohngebiete kein zeitgemäßes Konzept mehr ist. Ob die Umsetzung des präsentierten Konzepts für Floridsdorf positiv wirkt, hängt noch sehr von den Detailplanungen ab, denn der Teufel steckt im Detail.“

Herbert Loder, Sprecher der Bürgerinitiative „NEIN zur B232“

Bürgerinitiative begrüßt geplante Teilrückwidmung

Besonders positiv wird die Ankündigung gesehen, dass im nördlichen Abschnitt die 24-28 Meter breite Flächenwidmung Verkehrsband zwischen Gerasdorfer Straße und Stammersdorfer Straße in Grünland umgewidmet werden soll. Damit können nun auch bis zur östlichen Mauer am Stammersdorfer Friedhof Bäume gesetzt werden, die bisher aufgrund der Flächenwidmung ‚Verkehrsband‘ nicht zulässig waren.

Rad- und Busstraße statt Hochleistungstraße mit Licht und Schatten

Die zwischen Hans-Czermak-Gasse und Leopoldauer Straße vorgeschlagene Fahrradstraße mit Linienbusverkehr wird gegenüber der vierspurigen Hochleistungsstraße als Fortschritt bewertet. Für eine geringe Bodenversiegelung ist die Fahrradstraße aber nur mit vier Meter Breite auszuführen, und für die Begegung der Linienbusse eine Ausweiche vorzusehen. Weiters braucht es eine mechanische Sperre, mittels im Boden versenkbarer Poller, um illegalen Durchzugsverkehr zu verhindern.

Kritisch wird die Busstraße zwischen der Tauschekgasse und der Gerasdorfer Straße gesehen, weil bei einer Ausführung als Sammelstraße noch unklar ist, wie ein möglicher Durchzugsverkehr verhindert werden soll. Auch hier bietet sich die Ausführung als vier Meter breite Fahrradstraße mit Poller und Ausweichen für den Linienbusverkehr an.

„Als ersten Schritt wäre ein fester Schotterbelag für die bestehende Radverbindung Gerasdorfer Straße zur Tauschekgasse ausreichend und könnte kostengünstig 2023 umgesetzt werden. Für die Umsetzung einer Busstraße braucht es noch genauere Planungen und Gespräche, weil die Anbindung an das Zentrum Kagran durch die U1 ab Leopoldau bereits gegeben ist.“

Herbert Loder, Sprecher der Bürgerinitiative „NEIN zur B232“

Lasst den Worten Taten folgen: Streichung als Hauptstraße B

Die Bürgerinitiative „NEIN zur B232“ wird auch weiterhin Gespräche mit den Verantwortlichen für die gemeinsame Erarbeitung der Detaillösung führen. Klar ist aber auch, dass nun rasch die Streichung der B232 als Hauptstraße B aus dem Wiener Straßengesetz sowie die Rückwidmung des Verkehrsbands im Flächenwidmung- und Bebauungsplan zwischen Gerasdorfer Straße und Stammersdorfer Straße erfolgen sollte.

Über die Hochleistungsstraße B232

Die vierspurige Hochleistungsstraße B232 ist in Wien Floridsdorf als Überbleibsel der Verkehrspolitik aus dem letzten Jahrtausend, im Anhang des Wiener Straßengesetz, als ehemalige Bundesstraße, als Hauptstraße B und Vorrangstraße von der Angyalföldstraße bis zur Tauschekgasse gesetzlich festgelegt. Im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan ist dafür das 24-28 Meter breite Verkehrsband von der Angyalföldstraße bis zur Stammersdorfer Straße gewidmet.

W24 Fernsehbeitrag mit Interview der BI „NEIN zur B232“

dfz21.at – B232: Autobahn durch Floridsdorf? Präsentation der Pläne für die HB 232

meinbezirk.at – Klima-Highway statt Autobahn für Floridsdorf

derstandard.at – Durchgängiger Radweg zwischen Marchfeldkanal und Alter Donau in Wien geplant