Die B232 ist auch im Wahlkampf zur Bezirksvertretungswahl ein Thema. Die Floridsdorfer Zeitung hat in ihrer Ausgabe 10/2020 allen SpitzenkandidatInnen auch die Frage gestellt „Was wäre ihre Lösung für den Auto-Verkehr? Wie stehen Sie zur B232?“. Ein Jahr nachdem in der Sitzung der Bezirksvertretung Floridsdorf am 11. September 2019 nur Neos und Grüne dem Antrag auf Rückwidmung der B232 zustimmten, hier nun die Antworten aus dem Bezirkswahlkampf:
Wie stehen Sie zur B232?
„Hier hat die Geschäftsgruppe Verkehr (Hebein) ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Bereits seit drei Jahren fordere ich eine Umplanung des Kreuzungsbereichs Angyalföldstraße und Donaufelder Straße.“
Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) Die Floridsdorfer Zeitung
„Die Errichtung der B232 ist eine alte FPÖ Forderung. Nämlich das Teilstück Gerasdorfer Str. / Katharina-Scheiter-Gasse / Richard-Neutra-Gasse. Der restliche Teil soll Grünlandwidmung erhalten.“
Gemeinderat Wolfgang Irschik (FPÖ) Die Floridsdorfer Zeitung
„Die Lösung ist Ausbau & Verdichtung des öffentlichen Verkehrs. Die B232 würde keine Probleme lösen, sondern die Kreuzung Angyalföldstraße / Donaufelder Straße zum Kollaps bringen!“
Klubobmann Heinz Berger (Die Grünen) Die Floridsdorfer Zeitung
„Verkehr schon am Stadtrand abfangen und auf Öffis umlenken, um die Straßen zu entlasten. Hotspots sind von Seiten der Stadt schlecht geplant. B232: Ist mit notwendiger Lärmschutzwand sinnvoll.“
Klubobmann Erol Holawatsch (ÖVP) Die Floridsdorfer Zeitung
„Verschlechterung der Situation durch Verzicht auf Großwohnbauprojekte verhindern. Die Erarbeitung von Lösungen für Hotspots & zur B232 soll Experten unter Zuziehung von Bezirksvertretern vorbehalten bleiben.“
Klubobmann Hans Jörg Schimanek (WIFF) Die Floridsdorfer Zeitung
„Wir fordern eine niveaufreie Kreuzung durch eine Absenkung der Angyalföldstraße unter die Donaufelder Straße.“
Klubobfrau Judith Lederer (NEOS) Die Floridsdorfer Zeitung
Neos und Grüne sagen „Nein zur B232“
Die Hochleistungsstraße B232 ist im nördlichen Abschnitt zwischen der Tauschekgasse und der Stammersdorfer Straße nur mehr im Flächenwidmungsplan als Verkehrsband gewidmet. Da es für diesen Abschnitt die Rechtsbasis als Hauptstraße B für das Verkehrsband nicht mehr gibt („1-2-3 und die B232 ist vorbei! B232 jetzt rückwidmen“), stellten die Grünen in der Bezirksvertretung Floridsdorf in der Sitzung am 11. September 2019 den Antrag auf Umwidmung vom Verkehrsband auf Schutzgebiet Wald und Wiesengürtel (SWW). Einzig die Neos und die Grünen unterstützten den Antrag.
SPÖ, FPÖ, ÖVP und WIFF für Hochleistungsstraße B232
SPÖ, FPÖ, ÖVP und WIFF haben in der Bezirksvertretung leider für die Beibehaltung der Widmung der Hochleistungsstraße B232 abgestimmt und möchten damit noch mehr Autoverkehr durch Wohngebiete führen und im Donaufeld ein Verkehrschaos mit noch mehr Autopendlern erzeugen. Als Grund für ihr Abstimmungsverhalten gab die SPÖ an, mit dem Bau der vierspurigen B232 soll die Ruthnergasse verkehrstechnisch entlastet werden. Diese sogenannte Entlastung würde auf Kosten unserer Wohn- und Lebensqualität gehen. 2015 stimmte die SPÖ in der Stadtregierung für die Verkürzung der B232 als Hauptstraße B im Nordabschnitt, will aber als Konsequenz die Rückwidmung im Flächenwidmungsplan nicht mittragen. Noch im Frühjahr 2019 sagt die ÖVP Floridsdorf der Bürgerinitiative “Nein zur B232” die Unterstützung zu, um nun in der Bezirksvertretung gegen die Rückwidmung zu stimmen. WIFF wirbt noch auf ihrer Homepage “Floridsdorf als ‘Grüne Lunge’ für ganz Wien erhalten!“, und stimmt dann mit den Betonierern mit. Kurzsichtiger kann Verkehrspolitik wohl nicht sein – glaubwürdige und vor allem ehrliche Bezirkspolitik sieht anders aus, darum sagen wir bei der Wahl zur Bezirksvertretung Floridsdorf „Nein zur B232“!